2017-10-14

Island: Erstes Kraftwerk mit negativer CO₂-Emission in Betrieb


Island hat das weltweit erste Kraftwerk mit negativem CO₂-Ausstoß in Betrieb genommen. Die Anlage „CarbFix2“ kann Treibhausgase der Luft entziehen und sie "versteinern", berichtet das britische Magazin „The Engineer“.

Die Anlage, die unweit der Hauptstadt Reykjavík neben einem der größten Erdwärme-Kraftwerke in der Welt liegt, ist ein gemeinsames Projekt des schweizerischen Start-ups "Climeworks" und des isländischen Energieunternehmens „Reykjavik Energy“, berichtet „The Engineer“.

Die Anlage funktioniert demnach folgenderweise: Zuerst wird CO₂ aus der Umgebungsluft durch eine Filtrationstechnologie von "Climeworks" angesaugt und 700 Meter tief in den Untergrund geleitet. Dort wird das CO₂ zur chemischen Reaktion mit Basalt gebracht. Die Reaktion führt dazu, dass das CO₂ zu unschädlichem Karbonat versteinert.

„Wir haben ‚CarbFix‘ hier in Island ausgearbeitet und bewiesen, dass wir Treibhausgas für immer in Stein verwandeln können“, so Edda Sif Aradóttir, die Leiterin des Projekts „CarbFix“ bei „Reykjavik Energy“.

Der schweizerische Start-up "Climeworks" glaubt, die isländische Technologie werde sich in der Welt verbreiten, so „The Engineer“.


Eine Tonne CO2 zu binden, kostet aktuell 600 Dollar

Natürlich muss die Anlage zuerst eine Testphase durchlaufen, um das Konzept so gut es geht zu verbessern – und es danach in alle Welt zu verbreiten. Aktuell kostet das Herausfiltern und Versteinern von einer Tonne CO2 noch etwa 600 Dollar: Das muss deutlich günstiger werden! 45 Amerikaner senden allein schon etwa 900 Tonnen Kohlendioxid in die Luft, also gibt es noch eine ganze Menge zu tun. Im Jahr 2025 möchte das Unternehmen nur noch 100 Dollar pro Tonne investieren und zugleich 1 % der menschengemachten Treibhausgase pro Jahr wieder einfangen. Als Investoren in das Projekt engagieren sich beispielsweise die European Space Agency und Microsoft-Gründer Bill Gates, sodass es am finanziellen Background nicht mangeln sollte.

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