2016-09-28

Elon Musk stellt Mars-Raumschiff vor


SpaceX-Gründer Elon Musk will den Mars mit Raumschiffen besiedeln. 100 Personen pro Kapsel sind vorgesehen, die Reisekosten pro Person sollen unter 200.000 Dollar liegen.

Wie erwartet, hat Elon Musk am Dienstagabend seine Pläne für die Eroberung anderer Planeten vorgestellt. Erklärtes Ziel ist die nachhaltige Besiedelung des Mars. Um eine selbsterhaltende Zivilisation aufzubauen, müssten Musk zufolge etwa eine Million Menschen zum Roten Planeten transportiert werden. Möglich machen soll das in den kommenden Jahrzehnten ein interplanetares Transportsystem, das Musk auf dem International Astronautical Congress in Guadalajara in Mexiko präsentierte.

„Wenn wir ewig auf der Erde bleiben, wird die Menschheit irgendwann ausgelöscht. Es kann also nur unser Ziel sein, multiplanetar zu leben. Der Mars ist unsere beste Option derzeit, um eine sich selbsterhaltende Zivilisation aufbauen zu können“, erklärte Musk. Aufgrund seiner Atmosphäre und den vorkommenden Ressourcen wie Wasser sei der Mars besser für so ein Unterfangen geeignet als etwa der Mond. Vom Mars aus könnten in Zukunft weitere Planeten und Monde in unserem Sonnensystem bereist und besiedelt werden, zeigte sich Musk überzeugt.


Raumschiff für 100 Personen

Technologisch und vom Konzept her knüpft das neue System an den bisherigen SpaceX-Errungenschaften an. Um die Kosten drastisch zu senken, steht die Wiederverwendbarkeit aller Komponenten im Vordergrund. Damit die Besiedelung des Mars erfolgreich sein kann, müssten die Kosten pro Flugreise pro Person auf unter 200.000 Dollar gedrückt werden, zeigte sich Musk überzeugt. Jeder, der zum Mars fliegen wolle, solle das in Zukunft tun können.

Das präsentierte Raumschiff bietet Raum für 100 Personen. Es wird praktisch unbetankt von einer Rakete in den Orbit gebracht. Die Rakete kehrt unmittelbar danach auf die Erde zurück und bringt eine Tankkapsel zum Raumschiff, um es mit Treibstoff zu füllen. Der Vorgang soll bis zu fünfmal wiederholt werden. Durch den Wegfall des Treibstoff-Gewichtes beim Start des Raumschiffes auf der Erde könne das Frachtvolumen auf bis zu 550 Tonnen erhöht werden, sagte Musk.

Methan als Treibstoff

Das Raumschiff soll wie bereits vorab berichtet über ein von SpaceX entwickeltes Triebwerk namens "Raptor" verfügen, das mittels flüssigem Methan betrieben wird. Man habe diesen Treibstoff auserkoren, da er neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis auch auf dem Mars relativ einfach hergestellt werden könne. Die Raumschiffe können somit auf dem Mars wieder betankt und zur Erde zurückgeschickt werden können. Darüber hinaus verfügt das Raumschiff auch über zwei Solar-Flügel, welche zum Energiehaushalt auf der Reise beitragen sollen.


Da sich das Fenster für eine relativ kurze Marsreise aufgrund der Planetenkonstellation nur alle 26 Monate öffnet, rechnet Musk damit, dass alle zwei Jahre bis zu 1000 Schiffe praktisch gleichzeitig losfliegen könnten. Die Reisezeit werde bei etwa 80 Tagen liegen, könnte in Zukunft aber auf 30 Tage verringert werden, ist Musk überzeugt. Um etwa eine Million Menschen auf den Mars zu bringen und eine wirklich nachhaltig funktionierende Zivilisation aufzubauen, werde es zwischen 40 bis 100 Jahren dauern.

Frühestens in zehn Jahren

Einen ersten Flug zum Mars plant Musk bereits 2018. Dann soll eine Dragon-Frachtkapsel zum roten Planeten geschossen werden. Danach soll alle 26 Monate eine weitere Kapsel zum Mars geschickt werden, immer dann, wenn Erde und Mars in besonders günstiger Konstellation stehen. Dass das gesamte Transportsystem einsatzfähig ist, wird allerdings noch mindestens 10 Jahre dauern, zeigte sich Musk - nicht zuletzt aufgrund der vorangegangenen Rückschläge - vorsichtig.

Wenn sich einmal in den Köpfen der Leute festgesetzt habe, dass die Vision machbar ist, werde auch die Finanzierung leichter klappen, ist der SpaceX-Gründer überzeugt. Dass die Besiedelung des Mars ein gefährliches Unterfangen bleibt, steht für Musk jedoch außer Frage. "Die ersten Menschen, welche die Reise auf sich nehmen, müssen darauf vorbereitet sein, bei dem Abenteuer zu sterben. Es ist weniger wichtig, wer genau als erster zum Mars aufbricht, als dass wir schnell damit anfangen, eine nachhaltige Zivilisation aufzubauen", sagte Musk während seines Auftritts.

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