2016-02-22

Nigerianer bauen feuerfeste, erdbebensichere und umweltfreundliche Häuser aus Flaschen und Schlamm


Diese farbenfrohen Häuser aus Plastikflaschen und Schlamm sind kugelsicher, feuerfest und können Erbeben standhalten. Außerdem halten sie eine komfortable Temperatur, produzieren keine CO2-Emissionen und beziehen Energie aus Solaranlagen und Methangas aus recyceltem Abfall.

Plastik ist überall. Tatsächlich ist unsere Welt so damit zugemüllt, dass Forscher voraussagen, dass wenn sich nichts an unserem Umweltbewusstsein tut, bis zum Jahre 2050 99% aller Vögel Plastik in ihrem Bauch haben werden.

Es reicht nicht, Menschen davon zu überzeugen weniger zu benutzen, Plastik muss umfunktioniert und wiederverwendet werden, damit es nicht auf die Müllhalden kommt. Trotz klarer Infografiken, emotionaler Statistiken und Recycling-programmen, schmeißen viele Nationen – insbesondere die Vereinigten Staaten – weiterhin gigantische Mengen Plastik auf die Müllhalden ohne an die Konsequenzen zu denken.

Diese unglückliche Realität hat viele Menschen dazu veranlasst, kreativ mit den weggeworfenen Nebenprodukte der modernen Gesellschaft zu werden. Einige haben Plastikmüll benutzt, um wunderschöne Skulpturen zu bauen und den Menschen das Problem der Plastikverschwendung ins Bewusstsein zu rufen, während andere sie komplett umfunktionieren, um damit umweltfreundliche Häuser zu bauen.

Wie phys.org berichtete, ist die Immobilienkrise in Nigeria so schlimm geworden, dass beinahe 16 Millionen Bauteile benötigt werden, um der Knappheit Herr zu werden. Da es für die meisten Menschen dort viel zu teuer wäre, traditionelle Häuser zu bauen, haben die Einheimischen die Idee zweier Nichtregierungsorganisationen übernommen und bauen nun Häuser aus Plastikflaschen.


Quelle: Andreas Froese/ECOTEC

Diese Lösung reduziert nicht nur die Kosten, sondern ist auch noch extrem umweltfreundlich.


Quelle: Andreas Froese/ECOTEC

Gesponsert von der in Kaduna liegenden NGO Development Association for Renewable Energies (DARE) und mit Hilfe des NGO Africa Community Trust, schlägt das Projekt zwei Fliegen mit einer Klappe, indem es die Obdachlosigkeit sowie die Umweltverschmutzung adressiert. Nicht nur wird weniger Plastik in den Müllhalden landen, das Haus ist auch dazu designed, keine CO2-Emissionen zu produzieren.

Außerdem wird es komplett durch Solaranlagen und Methangas von recycelten menschlichen und tierischen Abfällen mit Energie versorgt.


Quelle: Andreas Froese/ECOTEC

Um ein 2 Schlafzimmer Flaschen-Haus zu bauen, füllen die Arbeiter Plastikflaschen mit Sand und befestigen sie anschließend mit Schlamm und Zement. Dies formt eine solide Wand, welche stärker als Betonziegel ist.

Doch das ist nicht alles: Diese farbenfrohen Häuser sind kugelsicher, feuerfest und können Erdbeben standhalten. Ebenso können sie das ganze Jahr über eine komfortable Temperatur erhalten.


Quelle: Andreas Froese/ECOTEC

Die Häuser können mit bis zu drei Etagen gebaut werden, jedoch nicht höher aufgrund der mit Sand befüllten Flaschen. Dafür gibt die Diversität der recycelten Flaschen jedem Haus ein einzigartiges und helles Aussehen.

Ein Zwei Schlafzimmer Haus benötigt 14.000 Flaschen zur Fertigstellung. Um dies mal in die richtige Perspektive zu rücken: Nigeria schmeißt jeden Tag 3 Millionen Flaschenweg. Es sind also mehr als genug Flaschen vorhanden, um tausenden von Menschen ein neues umweltfreundliches Zuhause zu bescheren.


Quelle: Andreas Froese/ECOTEC

Immerhin ist Nigeria nicht so verschwenderisch wie z.B. die USA, welche täglich 130 Millionen Flaschen entsorgen – fast 80% davon landen auf der Müllhalde.

Wenn die Vereinigten Staaten diese Flaschen behalten und für Häuser benutzen würden, wie es die Nigerianer tun, könnten 9.257 Häuser pro Tag gebaut werden. Das sind beinahe 3,4 Millionen Häuser pro Jahr, berichtet Off Grid World. Mit 3,5 Millionen Menschen, die in den Straßen der USA leben, könnten die Plastikflaschen-Häuser auch dort zur Lösung eines riesigen gesellschaftlichen Problems beitragen.

Aber es gibt auch positive Beispiele in den USA, so hat die Stadt San Francisco vor kurzem beschlossen, den Verkauf von Plastikflaschen zu verbieten. Bravo!

Autor: Amanda Froelich von TrueActivist  Übersetzung: Daniel Schröer von Wach Auf
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