2015-05-19

Japan: Zehntausende protestieren gegen US-Militärbasen

In Japan sind am Wochenende Zehntausende auf die Straße gegangen, um gegen US-Militärstützpunkte zu demonstrieren. In dem Land sind 47.000 US-Soldaten stationiert, rund die Hälfte davon auf Okinawa.

 

In ganz Japan gingen Zehntausende Demonstranten auf die Straßen und protestierten gegen US-Militärbasen auf Okinawa. Die Menschen protestierten auch gegen ihre Regierung und warfen dieser vor, nicht im Interesse der japanischen Bürger zu handeln.

Die Proteste begannen am Freitag, als mindestens 1.200 Menschen in Okinawa am 43. Jahrestag der angeblichen Rückerlangung der Souveränität des Landes auf die Straßen gingen.
Siebzig Jahre nach Beendi­gung des Zweiten Weltkriegs weigert sich die Bevölkerung von Oki­nawa, die ständige Mil­itär­präsenz der Vere­inigten Staaten von Amerika auf ihrer Insel länger hinzunehmen und fordert mit dem voll­ständi­gen Abzug der US-Truppen die Sou­veränität von 1972 zurück. Die zunehmend aggres­siv­eren Aufrüs­tungs­be­stre­bun­gen der Shinzo Abe-​Regierung stossen auf hefti­gen Widerstand.

Die Bürger riefen Proteste wie: “Bekämpft eine Verbesserung der Verteidungsbeziehungen zwischen USA und Japan”, “Für ein Okinawa ohne US-Basen” oder “Die USA haben den Willen des Volkes Okinawas zu respektieren.”

Am Sonntag gingen in Okinawas Hauptstadt Naha ca. 35.000 Menschen auf die Straße, um gegen einen geplanten US-Stützpunkt der Air Force zu demonstrieren.

In Japan bilde­ten zweitausend­sechs­hun­dert Per­so­nen eine Men­schen­kette rund um den US-Militärstützpunkt Futenma in Ginowan und forderten ein Oki­nawa ohne US-Basen.
Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, als sie versuchten, den Verkehr in den amerikanischen Stützpunkt blockieren. Sie forderten die japanische Regierung auf, den Plan zum Bau eines neuen Stützpunktes für die US-Armee in Henoko aufzugeben.

Yuji Fuku­moto, Vizechef des Organ­i­sa­tion­steams, erk­lärte am Freitag:
“Gestern bil­ligte das Kabi­nett eine Reihe von nationalen Sicher­heits­ge­set­zen, die die Rich­tung des Lan­des um 180 Grad ändern. Wir dür­fen keine Schaf­fung von Sicher­heits­ge­set­zen ermöglichen, die den Willen des Volkes ignori­eren. Oki­nawa wird, mit dem Gou­verneur an der Spitze, nicht ins Wanken mit dem Stopp des Baus von Mil­itär­basen geraten.”
Die Regierun­gen in Tokio und Wash­ing­ton set­zen rück­sicht­los ihre Mil­itär­poli­tik wegen “wach­sender Sicher­heits­be­denken” durch. Den Strate­gen kom­mender Krieg­sein­sätze reicht nicht der Ist-​Zustand und pla­nen stattdessen Erweiterun­gen unter dem Vor­wand der chi­ne­sis­chen Bedro­hung. So sind in Camp Schwab der Bau einer neuen Start– und Lan­de­bahn für die Jagdbomber der U.S. Air Force und die Errich­tung eines neuen Mil­itärstützpunkts bei Henoko in Nago City in der Oura Bay geplant.

Ende April 2015 reiste Shinzo Abe in die USA um sich neue Instruk­tio­nen abzu­holen, die das Vorge­hen zu einer Änderung der paz­i­fistis­che Ver­fas­sung Japans ein­schliesst. Präsi­dent Obama gab am 28. April im Weis­sen Haus dem Pre­mier­min­is­ter zu Ehren und zur bit­ter notwendi­gen Aufw­er­tung in dessen eigenem Land ein fürstliches Staatsbankett.

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt eine Änderung der Ver­fas­sung ab, die das Vertei­di­gungs­bünd­nis zwis­chen Japan und den USA in ein Kriegs­bünd­nis ver­wan­delt. Die japanis­che Armee Self-​Defense Forces (SDF) würde sich an allen mil­itärischen Oper­a­tio­nen des Pen­tagons weltweit ohne Hem­mungen beteili­gen. Nicht nur in Oki­nawa, auch in Tokio gin­gen in den let­zten Wochen die Men­schen zur Vertei­di­gung der Ver­fas­sung auf die Strasse.

Mit Tony Abott, dem aus­tralis­chen Pre­mier­min­is­ter, hat sich eine Kriegsal­lianz zusam­mengeschlossen, die eine poten­tielle Gefahr für den Frieden im gesamten asiatisch-​pazifischen Raum und darüber hin­aus bilden.

In Japan sind 47.000 US-Soldaten stationiert, rund die Hälfte davon auf Okinawa. Aufgrund der Nähe zu China bzw. Taiwan ist der Standort von hohem strategischen Wert.

Quelle: http://www.pravda-tv.com/2015/05/japan-zehntausende-protestieren-gegen-us-militaerbasen-video/ 

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