2017-11-20

Lebensrichtig: Klarheit


Es ist Zeit, ein wenig Klarheit in die Unklarheit zu bringen, Licht ins Dunkel, Wissen ins Nicht-Wissen. So viele Begriffe schwirren umher - auch in den Botschaften von Arthos, dass Einigen schon schwindlig wird. Das liegt aber nicht an den Begriffen, sondern am eigenen Schwindel, an der eigenen Verwirrung, an der eigenen Unklarheit. Also sehen wir uns doch mal einige der immer wieder auftauchenden Worte an und erkunden ihren wahren Sinn, damit Klarheit entstehen kann.

Beginnen wir einmal mit Sein und Nicht-Sein. Nicht-Sein ist der Urgrund, die Quelle, die Leere, das Nichts, Gott. Nicht-Sein ist nicht sein. So einfach. Wenn Nichts ist, kann auch nichts wahrgenommen werden, und wenn nichts wahrgenommen werden kann, drückt sich Nichts aus. Null, nada, niente, Nichts. Da ist nichts. Ein endloses unendliches Vakuum. Kein Sinn, keine Schöpfung, kein Leben, kein Ausdruck. Somit ist Sein das Gegenteil, also zumindest schon einmal Etwas. Sein ist Ausdruck. Etwas drückt sich aus, und somit unterscheidet es sich vom Nichts. Es gibt Lehren, die besagen, das Ziel sei das Nicht-Sein. Das kann man versuchen, zu erreichen, muss es aber nicht. Für mich zumindest, ist es nicht erstrebenswert, Nichts zu sein, denn wenn ich Nichts bin, BIN ICH nicht. ICH BIN aber, und ICH BIN, um zu Sein. Im Nicht-Sein ist nichts, was ist, nur das Potential, etwas zu werden. Und in dem Moment, wo das Nichts zu Etwas wird, wird das Nicht-Sein zum Sein.

Eigentlich ganz einfach, oder?

Und da das so einfach ist, gehen wir nun direkt ans Eingemachte: das Persönliche und das Unpersönliche. Um zu verstehen, was genau es damit auf sich hat, müssen wir uns noch einmal in den Urgrund begeben, das Nichts, das die Quelle von Allem ist, denn nichts, was ist, ist einfach da. Alles entsteht durch einen Impuls aus dem Nichts. Die Quelle ist also nicht wirklich Nichts, denn sie ist das Nichts, das Alles enthält und Alles ermöglicht, das Nichts, das Alles erschafft und Alles ist. Oha, jetzt scheint es kompliziert zu werden. Nein, wird es nicht, wenn wir die Sache einmal so betrachten: Das Unpersönliche ist das Nichts, dass sich zu Allem macht. Es ist also in dem Moment, in dem es zu etwas Unpersönlichen wird, kein Zustand des Nicht-Seins mehr, sondern ein Zustand der Schöpfung, ein werdender Ausdruck des Seins. Das, was schöpft, ist die Quelle, die sich ausdrückt, indem sie eine Idee verwirklicht. Sie drückt sozusagen das aus dem Nicht-Sein raus, was Etwas werden soll. Dazu bedarf es einer Idee, denn ohne Idee kann nicht Nichts zu Etwas werden.

Das Unpersönliche ist Gott, der sich durch Ausdruck erfährt.

Wenn Gott sich ausdrückt, hat er also eine Idee von dem, was er ausdrücken will. Diese Idee ist die Essenz, die Blaupause, der Plan, der in sich vollkommen ist. Die Idee ist wie ein Same, der das fertige Ergebnis in sich trägt und sich aus sich selbst heraus entfaltet, bis er die in ihm vorhandene Idee vollkommen ausdrückt. Somit stellt sich die Frage nach Vollkommenheitund Unvollkommenheit. Vollkommenheit ist, wenn der Ausdruck Gottes nach seinem Plan verläuft. Da der Plan die Vollkommenheit in sich trägt, muss er sich nur frei in das entfalten, was er als Idee ist und enthält. Unvollkommenheit entsteht, wenn sich Etwas dieser freien Entfaltung in den Weg stellt. Wenn sich jeder Göttliche Same frei nach dem in ihm enthaltenen Plan entfalten kann, drückt Gott seine Vollkommenheit aus. Stellt sich dieser freien Entfaltung etwas Unvollkommenes in den Weg und behindert die natürliche Entwicklung, verhindert die Unvollkommenheit den Ausdruck der Vollkommenheit.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie kann dann überhaupt etwas Unvollkommenes entstehen? Ganz einfach: Indem sich aus dem Unpersönlichen etwas ausdrückt und sich darüber bewusst wird, dass es sich ausdrückt. In dem Moment entsteht das Persönliche, dass glaubt, vom Unpersönlichen getrennt zu sein. Es ist zwar immer noch das Unpersönlicheim Ausdruck, glaubt aber, ein eigenes Bewusstsein zu haben und nimmt sich dadurch selbst als etwas Eigenständiges, von allem Anderen Getrenntes, Persönliches, wahr. Dadurch, dass das Persönliche sich als Persönlicheserkennt, trennt es sich vom Unpersönlichen. Diese Trennung ist allerdings eine Illusion, da es gar nicht möglich ist, dass sich Etwas aus Allem, was ist, abspaltet. Das Persönliche ist immer noch Teil des Unpersönlichen, will das aber nicht wahrhaben, denn es nimmt nun in erster Linie sich selbst wahr. Und so fängt es an, eigenständig zu handeln, da es der Meinung ist, etwas Eigenständiges zu sein. Das ist der Moment, indem es sich von dem vollkommenen Plan abkoppelt. So wird aus VollkommenheitUnvollkommenheit, denn der Versuch, besser zu sein als die vollkommene Idee, die Gott ausdrücken wollte, ist zum Scheitern verurteilt.

Und hier kommen wir nun automatisch an das ständig heiss diskutierte Thema Ego. Das Ego ist der elektro-magnetische Aspekt der Persönlichkeit, die als Ich bezeichnet wird, die aber aufgrund der starken elektro-magnetischen Kräfte des Egos zum Ich Will mutiert ist. Die eigentliche, ursprüngliche und vollkommene Idee steckt aber im ICH BIN, das der individuelle Ausdruck des Unpersönlichen ist. Die Persönlichkeit stellt sich nun über das ICH BIN, indem sie sich als etwas von der Blaupause Getrenntes ansieht. Für die Trennung sorgt das Ego, das eigentlich zum Schutz der Individualität vorgesehen war, zusammen mit seinem von ihm dominierten Werkzeug, dem Intellekt. Da der Intellekt dem Ego untersteht, arbeitet er im Sinne der vom Ego erzeugten Trennung durch Bewertung und Verurteilung. Gleichzeitig missbraucht das Ego den Intellekt, um die Illusion einer eigenständigen Persönlichkeit zu erzeugen. Da diese Persönlichkeit aber vom Ich Will erzeugt wird und nicht vom ICH BIN, kann diese Persönlichkeit nur unvollkommen sein und Unvollkommenheit erzeugen, denn die Vollkommenheit steckt ja im ICH BIN.

Nun könnte natürlich die Frage aufkommen Wenn Gott so vollkommen ist, wenn Gott Alles ist und Alles in Gott ist, warum lässt er dann Unvollkommenheit überhaupt zu? Die Frage ist absolut berechtigt, denn wenn Gottes Ideen immer Vollkommenheit ausdrücken, dürfte es Unvollkommenheit eigentlich gar nicht geben. Aber es gibt sie, da nur so die Möglichkeit der wahren Erkenntnis, des wirklichen Wachstums und die Möglichkeit der freiwilligen Entscheidung für die Vollkommenheit gegeben ist. Es ist kein Fehler, einen Fehler zu machen, aber es ist ein Fehler, aus dem Fehler nicht zu lernen. Das, was aus Fehlern gelernt werden kann, ist die Erkenntnis, nicht vollkommen zu sein, solange ich - also das, was ich Ichnenne - glaube, besser, perfekter und vollkommener zu sein als das, was mich ins Dasein gebracht hat. Und so erhebt sich das Ich über den eigentlichen für ihn vorgesehenen Plan, im Glauben, eigene Pläne machen zu müssen. Diese aber können nur scheitern. Das ist nämlich, als würde eine Zelle meines Körpers denken, der Dienst, den sie zu verrichten hat, wäre der Falsche. Und dann fängt sie an, sich eigenständig dafür zu entscheiden, das zu tun, wozu sie gerade Lust hat. Sie mutiert. Das Ende der Mutation ist ihr Tod und gleichzeitig eine Dysfunktion des Organs, für das sie tätig war.

Dieser Gedankengang führt uns zum Unterschied zwischen lebensrichtig und lebensfalsch. Im Sinne des hier dargelegten ist lebensrichtig das, was das Leben in seiner freien Entfaltung weder behindert noch beeinflusst. Lebensrichtig ist, dazu beizutragen, dass sich alle Samen gemäss der in ihnen vorhandenen Idee entwickeln und entfalten können. Das ist die wahre Bedeutung von Zum höchsten Wohle für den Einzelnen und alle Beteiligten. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass Gott sowohl der Schöpfer als auch die Schöpfung ist. Gott ist die Idee und die Substanz, aus der sich die Idee entwickeln und entfalten kann. Gott ist die Liebe, die fürsorglich das Wachstum unterstützt und fördert, die Weisheit, die in jeder seiner Ideen steckt und die Kraft, die jede Idee zum Ausdruck bringt. Somit ist alles Leben Ausdruck Göttlicher Ideen. Wenn ich das weiss und darauf vertraue, diene ich dem Leben und somit Gott und allen Göttlichen Ideen, indem ich mir als eine seiner Ideen und einer Zelle seines Körpers bewusst bin und lebensrichtig denke und handle. Lebensfalsch ist es, mich dagegen zu stellen, Gott zu verneinen und aufgrund der Dominanz des Egos die freie Entfaltung und Entwicklung der Göttlichen Ideen zu manipulieren oder zu verhindern.

Das ist auch die Grundlage für das, was in den kommenden Wochen - sowohl hier im Blog als auch in den Botschaften von Arthos - Schwerpunkt sein wird: Gemeinschaft. Nun geht es darum, ganz praktisch aus dem alten Ich Will ein neues ICH BIN zu machen. Das ist der Weg in ein neues Zeitalter, der Weg in ein neues Wir. Denn Ich Will verhindert gemeinsames Wachstum und zerstört somit jede Gemeinschaft. Diese gilt es aber nun im lebensrichtigen Sinne aufzubauen und zu fördern. Und das funktioniert nur, wenn jeder Einzelne seinen eigenen alchemistischen Prozess durchläuft und das Blei des Egos ins Gold der Seele verwandelt.

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